In ein “Grenzland” gerät die Hauptperson dieses Buchs, ein Junglehrer, in mehrfacher Hinsicht: in ein Gebiet an der deutsch-deutschen Grenze, in das er geschickt wird, vor allem aber an eine innere Grenze, der zwischen Jugend und der Welt der Erwachsenen. Auf einmal sitzt er zwischen allen Stühlen. Und seiner Freundin am anderen Ende des Landes ergeht es ebenso. Nur die Autobahn und ein alter, roter Passat, den er «hauptsächlich wegen seiner Farbe und seines schönen Namens kaufte”, führen sie zusammen.
Wie schon in den Romanen “Soultime” und “Unterwegs nach Essaouira” zeichnet Tiny Stricker Personen in einer Übergangsphase, genauer gesagt: in einem Zwischenstadium, in dem man voraus— und zurückschauen kann. Gleichzeitig ist dieses Buch eine Art “Heimatroman”, zeigt eine Gesellschaft im Übergang, ein Deutschland zwischen zwei Systemen, aber auch zwischen einer schwer abzuschüttelnden Vergangenheit und einer vage erträumten Zukunft.