Hans Albrecht Moser (1882–1978) ist heute als Aphoristiker weitestgehend vergessen, obwohl in den Büchern des Schweizer Autors mehr oder weniger versteckt ungefähr 1000 Seiten mit oft bedeutenden Aphorismen enthalten sind. Der bekannte Zürcher Germanist Emil Staiger erklärte ihn 1962 sogar zu «einem der bedeutendsten Erzähler der Literatur der Gegenwart» und einen “Meister des Aphorismus”. Sogar mehrere Dissertationen erschienen über ihn. Friedemann Spicker will mit diesem Band das Werk des zu Unrecht Vergessenen wieder ins literarische Bewusstsein heben. Der Leser lernt einen Mystiker und Reaktionär kennen, der quer zu seiner und unserer Zeit steht und uns gerade deshalb einiges zu sagen hat. TEXTBEISPIELE: «Einen Lebenszweck haben heißt, mit Bewusstsein leben wollen, wie man leben muss”; “Der im Leben Zurechtgekommene ist immer konservativ”; “Sei zufrieden mit dem, was Du hast, aber nie mit dem, was Du bist”; «Manche sündigen nur darum nicht, weil sie sich der Sünde nicht gewachsen fühlen”; «Dem Handelnden gehört die Welt. Die Frage ist bloß, ob uns die Welt gehören soll?”; «Der ideale Politiker tritt für seine Sache nur so gewunden ein, dass, wenn es mit dieser Sache nichts ist, er sofort in seinen Windungen wieder verschwinden kann”