Bevor die gebürtige Russin Gala Éluard im Sommer 1929 in Spanien den jungen Künstler Salvador Dalí kennenlernt und für ihn Mann und Tochter verlässt, genießt sie als einzige Frau im Kreise der Dadaisten und Surrealisten der Pariser Avantgarde einen besonderen Status als Muse mit Einfluss. Verheiratet mit dem Dichter Paul Éluard und in einer offenen Dreiecksbeziehung mit Max Ernst, bricht die willensstarke Gala schon früh mit den Konventionen ihrer Zeit.
Ihr Geschäftssinn, ihre Klugheit und Durchsetzungskraft sind es, die Dalí nach einigen kargen Jahren zu großem Erfolg verhelfen. Mit unerschütterlichem Glauben an sein Talent ist Gala die treibende Kraft hinter dem Surrealisten. Für ihn bringt sie die mütterliche Fürsorge auf, die ihrer Tochter ein Leben lang verwehrt bleibt. Von Dalí wird sie vergöttert und in zahlreichen Werken verewigt — sie ist mehr als seine Geliebte und Quelle seiner Inspiration: «Gala hörte mich … Sie nahm sich die Macht, meine Beschützerin zu sein.» Gemeinsam erobert das exzentrische Paar nicht nur Paris, sondern bald auch die USA.
Katja Kulin zeichnet das bewegende Porträt einer geschäftstüchtigen, selbstbewussten Frau und beleuchtet ihre Rolle an der Seite eines großen Künstlers. Von ihren Zeitgenossen oft noch als Hexe verschrien, ist Gala Éluard aus heutiger Sicht das frühe Beispiel einer emanzipierten Frau, die ihren Weg zielstrebig verfolgte.