Womit der Mensch Probleme hat, ist die Liebe an sich. Die besteht nun einmal aus Selbstliebe und Fremdliebe. Beides kriegen wir nicht so richtig hin. Weil wir Angst haben. Oder weil wir sie peinlich finden. Weil wir nicht wissen, wieso wir uns selber eigentlich lieben sollten. Und erst recht nicht wissen, wie wir das machen, dieses Selbstlieben. Dürfen wir das denn überhaupt? Uns selbst lieben? Mangelnde Selbstliebe ist etwas, das vielen anderen Mängeln Tür und Tor öffnet, und wer unterliebt ist, ist nicht in bester Verfassung — das steht fest. Wer Eugen Prehslers Buch «Bist du unterliebt? Selbstliebe für Anfänger» öffnet, findet sich schnell in einem Workshop wieder, in dem es genau darum geht: um das “Unterliebtsein”. Nach einer kurzen Kennenlernphase, in der sich der Autor vorstellt, geht es direkt zur Sache. Und mit “direkt” ist eben genau das gemeint: erfrischende Direktheit. Die launigen bis bissigen Gedanken zum Thema sind ein geradezu unwiderstehlicher Einstieg in die Arbeit mit diesem Volkszustand, dem “Unterliebtsein”. Dabei hält sich das Buch konsequent weg von der weit verbreiteten Heilsverkündung. Nein, du musst dich nicht selbst lieben. Man kann sein Leben auch mit Fernsehen und Arbeiten runterbiegen. Vielleicht ist sie es aber doch wert, ausprobiert zu werden, diese Selbstliebe.