Der Journalist Marco Politi wirft einen spektakulären Blick hinter die Kulissen des Vatikan. Papst Franziskus hat nicht viel Zeit für seine Revolution. In Argentinien geben etliche Kirchenvertreter zu bedenken, dass seine Jahre gezählt sind. «Ich habe das Gefühl, dass Gott mich für eine kurze Zeit hierher gestellt hat»; so seine eigene Überzeugung.
Der argentinische Papst ist sich darüber im Klaren, dass er eine Wende herbeiführt. Für die Kirche ist das Endresultat des Umbruchs noch ungewiss. Es könnte ein New Deal wie der des amerikanischen Präsidenten Roosevelt dabei herauskommen — oder ein Erdbeben wie Gorbatschows Perestroika. Papst Franziskus revolutioniert die Kirche. Doch seine Feinde werden immer mehr. Darunter sind Kardinäle genauso wie die Mafia und der Islamische Staat. Noch ist unklar, ob die Revolution gelingt.
«Die Feinde von Papst Franziskus agieren und reden im Verborgenen. Sie applaudieren mit den anderen, heucheln Papsttreue und mögen es gar nicht, wenn man sie als Gegner des argentinischen Pontifex bezeichnet. Schließlich, so sagen sie, wollen sie doch nur verhindern, dass er Fehler macht. Doch wenn sie unter sich sind, wetzen sie ihre Messer.» (Marco Politi)